Zukünftige Mikroelektronik-Anwendungen im Kontext von anwendungsorientiertem Entwurf
Martin Schmatz, Manager Systems, IBM Research – Zürich
Kurzfassung
Die Mikroelektronik-Industrie befindet sich an einem Scheideweg: Auf der einen Seite ist es bereits heute möglich, mehrere Milliarden von Transistoren auf einem Chip zu integrieren, wobei die 10-Milliardengrenze in wenigen Jahren überschritten werden dürfte. Auf der anderen Seite werden diese Transistoren aufgrund physikalischer Effekte kaum mehr schneller, was die Steigerung der Leistungsfähigkeit der entsprechenden Systeme enorm erschwert. Ein möglicher Ausweg aus diesem Dilemma besteht in der sogenannten „Workload-Optimierung“ von digitalen Schaltungen. Diese Methode adressiert Schlüssel-Anwendungen mit gezielten Hardware-Beschleunigern, welche als Ergänzung zu traditionellen Schaltungen auf den Chips platziert werden. Am weitesten bekannt sind solche Beschleuniger aus der Welt der Graphik-Prozessoren, wobei klar abzusehen ist, dass ähnliche Konzepte für eine ganze Reihe von Anwendungen Leistungssteigerungen gemessen in Faktoren von einiger Zehn bis über Hundert ermöglichen. Am Beispiel eines modernen IBM-Prozessors wird aufgezeigt, wie durch solche anwendungsorientierten Entwürfe zukünftige Mikroelektronik-Anwendungen auf überaus flexible Art und Weise erschlossen werden können.
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