Automatisiertes Fahren: Bund startet neues Forschungsprogramm – Wertschöpfung auf 8,4 Mrd. Euro geschätzt

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Wed, 2015/09/23
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E-Mobilität Online

Rund 80 Prozent aller wesentlichen Innovationen im Auto basieren heute auf neuen elektronischen Systemen wie Fahrerassistenzsystemen und hochautomatisierten Fahrfunktionen. Eine aktuelle Fraunhofer-Studie schätzt die Wertschöpfung dieser Technologien am Standort Deutschland für das Jahr 2025 auf rund 8,4 Milliarden Euro.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nimmt dies zum Anlass, eine neue Forschungsagenda zum automatisierten Fahren in Deutschland zu starten, mit der Projekte mit insgesamt 50 Millionen Euro unterstützt werden.

Die Digitalisierung der Mobilität sei Chance und Herausforderung zugleich, das BMBF reagiere damit auf gestiegene technische Anforderungen. Mehr Elektronik im Auto erfordere auch mehr Zuverlässigkeit und Sicherheit, aber auch Widerstandsfähigkeit gegen hohe Temperaturen, extreme Umwelteinflüsse sowie elektrische Störsignale. Die Digitalisierung könne dazu beitragen, Fahrzeuge noch sicherer und energieeffizienter zu machen, erklärte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Erster Förderbescheid auf der IAA übergeben

"Das Auto der Zukunft muss in Deutschland entwickelt werden. Es muss uns gelingen, die digitale Technologie so mit unserer erstklassigen Fahrzeugproduktion zu verschmelzen, dass wir weiterhin am Weltmarkt eine zentrale Rolle spielen. Ich sehe dafür gute Chancen", so Wanka bei ihrem Besuch auf der IAA in Frankfurt am Main.

Und ergänzte: "Wir werden älter, wollen aber weiterhin mobil sein. Automatisiertes Fahren kann da sehr helfen. Auch Lärmbelastungen und Abgase werden weniger, da hochautomatisierte Fahrzeuge effizienter die Energie nutzen können. Wir forschen intensiv an der digitalen Sicherheit im Straßenverkehr, denn klar ist, dass Fahrzeuge künftig sicher vor Hacker-Angriffen sein müssen."

Auf der IAA übergab die Bundesministerin zudem den ersten Förderbescheid über 8 Millionen Euro an das Forschungsprojekt "autoSWIFT", an dem neben Audi als Koordinator auch Bosch, das Forschungszentrum Informatik (FZI) in Karlsruhe, Globalfoundries, Hood und Infineon zusammenarbeiten.

Im Fokus von "autoSWIFT" stehen neue Fahrzeugfunktionen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette der deutschen Automobilherstellung samt Zulieferer entwickelt werden, mit dem Ziel, die neuen Technologien schneller und passender zur Anwendung im Automobil zu bringen.