Wie alle Netzwerke sind auch die EDA-Netzwerke auf unterschiedliche Weise ausgeprägt. Sie werden entweder durch Organisationen, durch Veranstaltungen oder durch Projekte gestützt.
Organisationsgestützte EDA-Netzwerke
Beispiele für sehr erfolgreiche organisationsbasierte Netzwerke sind die bereits seit langem tätige Kooperationsgemeinschaft Rechnergestützter Schaltungs- und Systementwurf (RSS) der Fachgesellschaften GMM und ITG des Verbands VDE [1] sowie der Gesellschaft für Informatik (GI) [2], der regionale Cluster im Bereich der Mikroelektronik Silicon Saxony [3], das EDA Consortium [4] als Interessenvertreter der international führenden EDA-Tool-Hersteller, sowie Standardisierungsgremien wie die Open SystemC Initiative [5].
Veranstaltungsgestützte EDA-Netzwerke
Ein gutes Beispiel für ein veranstaltungsbasiertes EDA-Netzwerk ist die jährlich stattfindende Design Automation & Test in Europe (DATE) [6] Konferenz. Die DATE ist die wichtigste Entwicklerkonferenz im Bereich EDA in Europa, an der jedes Jahr mehrere Tausend internationale Experten aus den Bereichen Forschung, Tool-Entwicklung und EDA Anwendung teilnehmen. Vervollständigt wird das Konzept durch eine ganzjährig aktualisierte Website, die seit 2008 vom edacentrum betrieben wird.
Eine der wichtigsten nationalen EDA-Netzwerk-Veranstaltungen ist der edaWorkshop [7], der sich insbesondere der anwendungsnahen EDA-Forschung unter starker Einbindung von Industrie und Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) verschrieben hat.
Projektgestützte EDA-Netzwerke
Durch das FP7-Projekt RD-ACCESS [8] ist ein projektgestütztes EDA-Netzwerk entstanden, das sich dem Austausch von Methodik, Know-how (IP), Schulungen (Trainings) und Werkzeugen (Tools) verschrieben hat. Das edacentrum vertritt dabei den Bereich der Werkzeuge und betreibt dazu unter dem Titel edaTools [9] eine Internetplattform zu deren Austausch.
Aus der Entwicklungspartnerschaft aus Automobilherstellern, Steuergeräteherstellern sowie Herstellern von Entwicklungswerkzeugen, Software und Mikrocontrollern ist mit AUTOSAR [10] ein weiteres projektgestütztes EDA-Netzwerk entstanden.
Das edacentrum hat sich die Aufgabe gestellt, die bestehenden relevanten EDA-Netzwerke zu unterstützen, die Kommunikation zwischen Netzwerken dort voran zu treiben, wo sich die Notwendigkeit ergibt, und neue Netzwerke zu etablieren, wo der Bedarf besteht. Die Entwicklung von nano- und mikroelektronischen Technologien und Komponenten als eine der wichtigsten Voraussetzungen für Innovationen im Applikationsbereich steht dabei stets im Fokus.